Festival-Kino

Werkstattkino
Fraunhoferstraße 9
80469 München

www.werkstattkino.de

Wir danken Wolfi und seinem Team für ihre freundliche Unterstützung.

Das Werkstattkino war einmal eine Kegelbahn. Im Jahr 1974, noch bevor die Hälfte des Bunten Hund Teams das Licht des Welt erblickte, Kegeln plötzlich nicht mehr angesagt war und der Keller vom Fraunhofer leer stand – brachte jemand die alten Projektoren der 30er Jahre aus einem Umlandkino mit, setzte eine neue Eingangstür ein, um schließlich am 4. April 1976 das Kino offiziell zu eröffnen. Jedoch wurden dort schon seit 1975 Filme gezeigt. Wo früher Kegel fielen, fällt jetzt der Vorhang.

Den Ursprung des Namens Werkstattkino, weiß keiner mehr so genau. Vielleicht, weil es Arbeit ist, sich manche Filme dort anzuschauen. Filme, die niemand sehen will. Die andere Kinos nicht spielen, weil keiner kommt. Vergessene Filme! Kassengift! Und am Ende will sie doch jemand sehen.

Seit über 40 Jahren haben Wolfi, Waco, Dolly, Bernd und Thomas vermutlich an die zehntausend Filme gezeigt. Filme quer durch alle Themen, Zeiten und Lebenslagen. An jedem Tag gibt es zwei Vorstellungen von Montag bis Sonntag. Das Werkstattkino hat keinen Ruhetag. Es ist harte Arbeit, alle 15 Minuten die 35mm-Rollen zu wechseln. Um das Werkstattkino zu zitieren: „Sowas macht kein Mensch mehr, außer uns.“

Das Werkstattkino hat ein ungewöhnliches Konzept: es gibt keine Abstimmung über das Programm, jeder der fünf Betreiber macht sein eigenes Ding und doch passt es gut zusammen. Es gibt gedruckte Handzettel zum Anfassen, ganz ohne Ipads, für jedes Programm. Das Werkstattkino ist ein Museum, hier steht die Zeit still. Vielleicht ist es auch das kleinste Kino in München, auf jeden Fall das kleinste Kellerkino.

Das Kino ist auch ein Filmarchiv, die Filme sind im Laufe der Jahrzehnte gesammelt worden und dem Team gehen die Ideen nicht aus für die nächsten Wochen, Monate oder Jahre. Um zu zeigen was man sonst nirgendwo sehen kann.

Wie es der Bunte Hund ins Werkstattkino geschafft hat, weiß auch keiner mehr so genau. Aber jetzt ist er da und hat dort eine Heimat gefunden. Alle Jahre wieder streunt er durch den Vorführraum und legt sich unter die alten Plattentische. Und dann verschwindet er bis zum nächsten März.

Das Team vom Bunten Hund wünscht Wolfi und dem Werkstattkino noch viele interessante Jahre. Und hofft, dass bald mal eine Reihe über’s Kegeln gezeigt wird.